Berlin, 04. Mai 2022 – „Wenn man etwas erreichen will, muss man auch die erreichen, die gemeinsam das Erreichbare mit erreichen wollen!” – ein absoluter Grundgedanke während meiner Tätigkeit in der Notunterkunft „Altes Rathaus Wilmersdorf”.
Das sind Worte des Armutsbeauftragten in Neukölln und Leiter des Diakoniehauses Britz, Thomas de Vachroi. Er war der Gastredner bei der Diskussionsveranstaltung vom LOTSENPROJEKT die brücke in der Schillerbibliothek am 3. Dezember 2021. Mit ihm wurde das Thema „Soziales Engagement bei der Arbeit mit Geflüchteten und Armen“ thematisiert.
Thomas de Vachroi ist vielseitig interessiert und publiziert Gedichte und Essays. Neben der kreativen Arbeit, die ihm auch hilft, emphatisch und offen auf Menschen zuzugehen, hat er 2015 bei der ersten Flüchtlingswelle erste Notunterkünfte federführend etabliert und koordiniert. Dabei war die Zusammenarbeit mit Teams von Sozialpädagogen*innen, Sprachmittler*innen und Ehrenamtlichen eine Herausforderung, die er gekonnt meisterte. Woher dieses Wissen und die Erfahrung? Thomas de Vachroi war in einem Kosovo-Einsatz Ende der 90er Jahren, wo er vieles über die Flüchtlingsarbeit und den Umgang mit kulturellen Konflikten lernen konnte und das Erlernte in Berlin, Jahre später anwenden konnte.
Frauen- und Menschenrechte akzeptieren und tolerieren sind Schlagwörter, die für uns alle selbstverständlich klingen, doch ihre Umsetzung gelingt nicht immer, insbesondere im Alltag der Arbeit mit Geflüchteten, aber auch mit Menschen unterschiedlichen Hintergrunds. Doch eines dabei ist besonders wichtig zu bedenken, meint Thomas de Vachroi: „…sich daran zu gewöhnen, an den unverzichtbaren Wert jedes Menschen zu denken. Auch wenn dieser Wert nummerisch nicht festgehalten werden kann.“
Wir bedanken uns recht herzlich bei Thomas de Vachroi!
Zu dieser Veranstaltung entstand auch eine LOTSEN-Podcast-Folge.
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