Seit dem 1. März 2023 beraten und unterstützen die Einbürgerungslots*innen des bildungsmarkt e.v. in Kooperation mit dem Migrationsrat Berlin e.V. Interessent*innen auf dem Weg zur deutschen Staatsangehörigkeit.
Die Ausgangslage war, ist und bleibt spannend: Einerseits erfährt das Thema Einbürgerung, ausgelöst durch die breit diskutierte Reform des Staatsangehörigkeitsgesetzes, eine hohe mediale Aufmerksamkeit. Dies führt zu steigenden Antragszahlen und einem erhöhten Beratungsbedarf. Ebenso medial diskutiert wird jedoch die parallel angestoßene Umstrukturierung der Berliner Verwaltung im Hinblick auf die angestrebte Zentralisierung der Einbürgerung durch das in Gründung befindliche Landeseinbürgerungszentrum (LEZ). Der für Januar 2024 geplante Übergang der Verantwortlichkeiten von den Bezirken auf die Landesebene führt zu erheblicher Unsicherheit bei potentiellen Antragstellern: Die angekündigte Aufstockung der Mitarbeiter*innen auf 200 (auf Bezirksebene bisher 80) erscheint der ambitionierten Zielsetzung des LEZ von 20.000 Einbürgerungen/Jahr (bisher ca. 8.000) angemessen. Jedoch erhöhte sich die Zahl der offenen Anträge auf Bezirksebene bis zur Jahresmitte auf über 27.000. Erstberatungen werden in keinem Bezirk mehr angeboten und potenzielle Antragsteller lediglich schriftlich darauf hingewiesen, dass sie auf eine Warteliste gesetzt werden. Aufgrund der erheblichen Zahl an offenen Anträgen scheint eine beschleunigte Bearbeitung der Einbürgerungsersuchen in naher Zukunft unrealistisch.
Bis November konnten die Einbürgerungslots*innen ca. 200 Interessierte beraten und auf dem Weg zur deutschen Staatsbürgerschaft unterstützen. Ein Blick auf die Herkunft der Ratsuchenden, bisher durften wir Interessenten aus 50 verschiedenen Herkunftsländern beraten, offenbart das grenzüberschreitende Interesse am Thema.
Auch unsere Schulungen stoßen auf breites Interesse. Im Projektverlauf haben bisher knapp 100 Multiplikator*innen unser Angebot wahrgenommen.