Wie können Unternehmen Jugendliche überzeugen, gerade in ihrem Unternehmen eine Ausbildung zu beginnen? Und was wünschen sich junge Menschen von ihren potenziellen Arbeitgeber*innen?
Das waren nur zwei der Fragen, um die es beim „Ausbildungsgipfel 2.0“ am 28. April 2022 in der Aula der Max-Taut-Schule ging. Unter dem Motto „Lebenswelten der Jugendlichen heute – Verstehen!“ wurde er sowohl digital als auch in Präsenz von der Lichtenberger Wirtschaftsförderung in Kooperation mit der Agentur für Arbeit Berlin Mitte, dem Jobcenter Lichtenberg, der Jugendberufsagentur, dem Regionalen Ausbildungsverbund (RAV) Lichtenberg, dem Wirtschaftskreis Hohenschönhausen-Lichtenberg sowie der Beauftragten für Gute Arbeit organisiert. Insgesamt nahmen rund 120 Interessierte vor Ort und digital teil.
Zu Beginn wurden die Teilnehmer*innen von Lichtenbergs Bezirksbürgermeister Michael Grunst sowie den Geschäftsführer des Jobcenters Lichtenberg Lutz Neumann.
Im ersten Teil präsentierte Elke Neumann von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) die Ergebnisse aus der SINUS-Jugendstudie von 2020. Diese setzt sich wissenschaftlich mit der Frage auseinander, wie junge Menschen heutzutage „ticken“. Dabei gab sie einen Einblick in die verschiedene Lebenswelten von Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren in Deutschland. Im Bezug auf die Berufswahl wurde dabei deutlich: Jugendliche werden maßgeblich durch Faktoren wie Spaß an der Arbeit, Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben und dem Wunsch nach einer sinnstiftenden Tätigkeit beeinflusst.
Diese Ergebnisse wurden auch in den darauf folgenden Impuls-Interviews bestätigt, die sich mit der Frage beschäftigten: Was erwartet die aktuelle Generation von Jugendlichen von Arbeitgebenden? Hierzu befragten Frau Krueger (Jugendberufsagentur Lichtenberg) und Julian Taraz (Koordinator des RAV Lichtenberg) drei Auszubildende der Unternehmen Otto Wöltinger Tief- und Rohrleitungsbau GmbH & Co. KG, B.I.N.S.S. Datennetze und Gefahrenmeldesystem GmbH sowie dem Bezirksamt Lichtenberg. Diese berichteten von ihren Berufswahlprozessen, den Weg in die Berufsausbildung, Erfahrungen mit Arbeitgeber*innen und was ihnen in der Ausbildung wichtig ist.
Danach stand die Frage im Mittelpunkt, wie Lichtenberger Unternehmen die jüngere Generation besser erreichen. Dafür interviewte der Teamleiter für Berufsorientierung und Vermittlung der Handwerkskammer Berlin den Ausbildungsassistenten der Firma B.I.N.S.S. Datennetze und Gefahrenmeldesystem GmbH, worauf der Betrieb beim Azubi-Marketing und -Recruiting setzt.
Als letzter Punkt der Veranstaltung war die Entwicklung einer Roadmap für den Bezirk Lichtenberg angekündigt. Dazu wurden alle Teilnehmer*innen per Smartphone über ein Abstimmungstool befragt, welche Maßnahmen gemeinsam im Verbund in Lichtenberg weiter ausgebaut werden sollten, um potenzielle Ausbildende zu gewinnen. Neben dem Ausbauen bedarfsgerechter Praktika und gemeinsamer Tage der Offenen Tür für Ausbildungssuchende und Eltern, stimmte die Mehrheit für mehr Präsenz von Unternehmen an Schulen (in Form von „Schulmessen“).
Im Anschluss ließen einige der Teilnehmer*innen die Veranstaltung noch beim gemeinsamen Networking im Foyer ausklingen
Eine Aufzeichnung des Livestreams finden Sie hier.