„Fit für die Schule“ – Ein Blick zurück, ein Blick nach vorn

Mit Beginn des neuen Jahres wollen wir zunächst einen Rückblick auf unser Projekt Fit für die Schule im Jahr 2023 werfen. Es richtet sich vorrangig an zugewanderte und geflüchtete Kinder und Jugendliche, die erst kürzlich Zuflucht in Berlin gefunden haben und auf eine Schulplatzzuweisung warten. 

Mehr als nur Schule

Das Programm verfolgt das Ziel der Weiterentwicklung der individuellen Sprachkompetenzen sowie der Stärkung des Selbstkonzepts der jungen Geflüchteten. Die Lerngruppen vermitteln Spaß am gemeinsamen und individuellen Lernen sowie Teamfähigkeit, ermöglichen Erfolgserlebnisse auf unterschiedlichen Ebenen und bieten die Chance, Berlin als Lebensort für sich zu entdecken. Wir unterstützen die Kinder und Jugendlichen mit Flucht- und Zuwanderungsgeschichte durch Angebote der Sprachförderung sowie Freizeit- und Alltagsgestaltung und fördern somit deren Teilhabe und Orientierung. 

Rückblick auf 2023

Innerhalb des Projekts, das in Kooperation mit der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) und der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie durchgeführt wird, haben wir im vergangenen Jahr berlinweit 464 Kinder und Jugendliche in insgesamt acht Lerngruppen auf die Schule vorbereitet. Die Zusammensetzung dieser war dabei stets heterogen. Unabhängig vom Alter, nahmen Kinder und Jugendliche unterschiedlichen Sprachniveaus und schulischen Backgrounds teil. Zudem befanden sich junge Geflüchtete unterschiedlicher Nationalitäten im Projekt. So waren unter anderem Kinder und Jugendliche russischer, ukrainischer, rumänischer, persischer, kurdischer oder arabischer Herkunft in den Lerngruppen vertreten. Auch unser engagiertes Projektteam der kiezküchen gmbh war mit einem interdisziplinären Team breit aufgestellt. Darunter waren unter anderem Deutsch als Fremdsprache-Lehrkräfte, Sozialpädagog*innen, Fitnesstrainer*innen, Ausbilder*innen sowie Musiklehrer*innen. 

Was ist im Projekt genau passiert? 

Zunächst wurden die jungen Geflüchteten auf ihren zukünftigen Schulbesuch in Deutschland vorbereitet. Dafür wurden zu Beginn die Lernstände der Kinder ermittelt und daraufhin schulrelevante Themen vermittelt. Neben dem Erfahren von respektvollem Umgang miteinander wurden dabei Vokabeln gepaukt, an der Handschrift gefeilt, mit mehrsprachigem Lernmaterial geübt, Vorträge gehalten, Diktate geschrieben und Grammatikübungen und Gruppenarbeiten gemacht. Außerhalb des Klassenraums besuchten die Kids die Verkehrsschule und gemeinsame Sporteinheiten dienten als Vorbereitung auf Sportunterricht in der Schule, schufen ein Gefühl von Zugehörigkeit und stärkten die Gemeinschaft. 

Verbesserung der Sprachkompetenzen

Innerhalb des Projekts konnten wir beobachten, wie individuelle Sprachkompetenzen verbessert und nicht alphabetisierte Kinder erfolgreich alphabetisiert wurden. Einige von ihnen konnten zum Ende des Projektes hin bereits erste kurze Sätze lesen und schreiben. Andere bereits alphabetisierte Jugendlichen konnten ihr Sprachniveau von A1 auf A2 anheben. Sie sind bereits in der Lage Sätze im Präsens, in der Vergangenheit und im Futur zu verstehen und mündlich und schriftlich zu formulieren.

Förderung von Teilhabe und Inklusion

Außerdem ist es uns gelungen, die Teilhabe und Inklusion zu fördern. Für uns war von großer Bedeutung auf die Bedürfnisse aller Kinder und Jugendlichen einzugehen. Alle lernten zusammen in einem Raum und wir konnten eine angenehme und offene Lernkultur schaffen. Bei vielen Exkursionen wurden unter anderem die Gärten der Welt, Tierpark, Zoo und diverse Museen besucht. Zudem gab es Ausflüge ins Freibad, Kino, auf Spielplätze, in die Skate-Halle, den Streichelzoo Lübars oder in den Hochseilgarten. Sportliche Aktivitäten, wie Fußball, Basketball und Tischtennis wurden ebenfalls gut von den Kids angenommen.  

Stärkung des Selbstkonzepts

Wir konnten auch Erfolge beim Stärken des Selbstkonzepts der Kinder und Jugendlichen verzeichnen. Bei der Arbeit mit ihnen haben wir stets darauf geachtet, einen wertschätzenden Umgang zu pflegen, sie zu loben und ihre Stärken hervorzuheben. Bei einer abschließenden Selbstevaluation konnten sie erkennen, welche sprachlichen Fortschritte sie gemacht haben. Leistungsstarke Kinder und Jugendliche konnten die Rolle eines Lehrenden übernehmen und ihre bereits erworbenen Fähigkeiten an die anderen weitergeben. Es wurde spielerisch gelernt, Theaterstücke gespielt, gemeinsam gekocht und gebacken, Ziele und Wünsche der Kinder und Jugendlichen (zum Beispiel in Bezug auf einen zukünftigen Beruf) erfragt und persönliche Steckbriefe erarbeitet. Durch eine positive Fehlerkultur konnten wir den jungen Geflüchteten die Angst nehmen, die deutsche Sprache anzuwenden. Weiterhin wurde mit Festigung der Sprachkenntnisse das Selbstkonzept gestärkt. Die Kinder wurden mutiger, Freundschaften wurden geschlossen. 

Ausblick auf 2024

In dieses Jahr sind wir zwar nur mit vier Lerngruppen gestartet, aber sind natürlich nicht weniger motiviert. Das Projekt ist eine wertvolle Erfahrung für alle Beteiligten und wir sind stolz darauf, ein Teil davon zu sein. Aus diesem Grund freuen wir uns darauf, 2024 auch wieder viele Kinder und Jugendliche erfolgreich auf ihrem Weg zu begleiten. 

In Kooperation mit / gefördert durch

Fit für die Schule ist ein Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) und wird gefördert von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie des Landes Berlin (SenBJF).

 

IHR*E ZUSTÄNDIGE*R ANSPRECHPARTNER*IN

Marlen Pereira
kiezküchen gastronomie & bildungszentrum alte mensa
Atzpodienstraße 45-46, 10365 Berlin (Lichtenberg)
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