Bereits seit 2015 besteht eine Kooperation zwischen der kiezküchen gmbh und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS). Letztere setzt sich dafür ein, dass junge Menschen in unserem Land gut aufwachsen können. Dass diese Kooperation recht erfolgreich ist, beweist der Fakt, dass die kiezküchen inzwischen Träger von insgesamt sechs Berliner Programmen sind bzw. waren.
Unsere Handlungsfelder
Die Zusammenarbeit mit der DKJS startete mit dem Programm Berliner Ferienschule, das wir Anfang 2015 als Bildungsangebot in unser Repertoire aufnahmen. Das Programm, das sich an zugewanderte und geflüchtete Kinder und Jugendliche im Alter ohne oder mit geringen Deutschkenntnissen richtet, findet regelmäßig in den Oster-, Sommer- und Herbstferien statt. In dieser Zeit werden die jungen Geflüchteten gezielt in ihrer Sprachkompetenz in Deutsch gestärkt. Gleichzeitig lernen sie Berlin als ihren Lebensort kennen und werden ermutigt, die neu erlernte Sprache bei unterschiedlichen Aktivitäten anzuwenden.
Um diese Zielgruppe aber auch außerhalb der Ferienzeiten zu unterstützen, wurde zwei Jahre später der Startschuss für das Programm Gemeinsam starten – Fit für die Schule gegeben, das später zu Fit für die Schule wurde. Seither lernen die geflüchteten Kinder und Jugendlichen, während sie auf einen Schulplatz warten, in kleinen Lerngruppen intensiv die deutsche Sprache. Bei gemeinsamen Aktivitäten und Ausflügen in Berlin werden die neuen Deutschkenntnisse angewendet und dabei gleichzeitig die Stadt erkundet.
Von 2020 bis 2022 unterstützten wir mit LernBrücken – Häusliches Lernen begleiten in Zeiten der Schulschließungen während der Corona-Pandemie sozial benachteiligte Berliner Grundschulkinder und Jugendliche, die nur wenig Hilfestellung beim Lernen zu Hause erhielten. Für sie bot das Programm individuelle Beratung und Motivation beim Lernen. Neben der Lernförderung spielte aber auch die soziale und emotionale Begleitung der Schüler*innen eine wichtige Rolle im Programm.
Im Gegensatz zu den bereits erwähnten Programmen, liegt der Fokus des 2021 gestarteten Programms Mobile Jugend-Lern-Hilfe.Jetzt, auf schulpflichtigen Kindern und Jugendlichen, die in Wohngruppen der stationären Jugendhilfe leben. Ziel des Angebots ist die Unterstützung der Schüler*innen beim Lernen in der Wohngruppe sowie die Begleitung und Entwicklung von lerngruppenbegleitenden Freizeitangeboten.
In der Zeit von Januar bis Oktober 2022 legten wir mit Integrative Mobile Jugend-Lern-Hilfe.Jetzt das Augenmerk auf geflüchtete Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern, die in Gemeinschaftsunterkünften leben. Im Rahmen des Programms erhielten die schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen Hilfe bei der Bewältigung der Schul- und Hausaufgaben, beim Aufbau sozial-emotionaler Kompetenzen sowie bei der Durchführung lerngruppenbegleitender Freizeitangebote. Darüber hinaus bot das Programm für Eltern Beratungen zu diversen Themen, die für die Gestaltung des Bildungswegs ihrer Kinder relevant sind, beispielsweise Informationen zum Berliner Bildungssystem.
Stark trotz Corona
Die Corona-Pandemie stellte das Bildungssystem durch Schulschließungen und Kontakteinschränkungen weltweit auf die Probe. Obwohl Berliner Schulen rasch reagierten und beispielweise auf neue Lehrformen im Distanzunterricht umstiegen, erreichten diese neuen Angebote nicht alle Kinder und Jugendlichen. Um diese Schüler*innen zuhause, in Einrichtungen der stationären Jugendhilfe oder Gemeinschaftsunterkünften für Geflüchtete im häuslichen Lernen sowie auch psychosozial durch Freizeitangebote zu unterstützen, haben die DKJS und die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie des Landes Berlin mit LernBrücken – häusliches Lernen begleiten, Mobile Jugend-Lern-Hilfe.Jetzt und Integrative Mobile Jugend-Lern-Hilfe.Jetzt neue und bundesweit einmalige Programme entwickelt. In den vergangenen drei Jahren haben sich die kiezküchen in allen drei Programmen engagiert, die über das Berliner Landesprogramm „Stark trotz Corona“ gefördert wurden.
Gut begleitet – stark gemacht!
Vor kurzem hat die DKJS eine Broschüre veröffentlicht, die wichtige Fragen rund um die Unterstützungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen in Krisenzeiten thematisiert. Unter dem Namen „Gut begleitet – stark gemacht! Kinder und Jugendliche in Krisenzeiten erfolgreich beim Lernen begleiten“, gibt diese Einblicke in eben diese drei Berliner Programme sowie die konkrete Arbeit der verschiedenen Akteur*innen. Sie zeigt zudem die Herausforderungen und die Wirklogik der Programme auf. Grundlage der Publikation waren die Erkenntnisse aus den Berichten und Einblicken der Arbeit der teilnehmenden Träger. Ziel der Veröffentlichung ist außerdem, diese in andere Bereiche, Bundesländer oder Kommunen zu transferieren.
Die Broschüre ist online verfügbar und steht zum Download als PDF-Datei hier zur Verfügung. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!