Weiterbildungen spielen für 75 Prozent der Mitarbeiter*innen im Hotel- und Gaststättengewerbe eine große Rolle. Besonders Themen wie Führungskräfteentwicklung und Personalführung erfreuen sich großer Beliebtheit. Aber auch ganz konkrete Anliegen wurden von den befragten Mitarbeiter*innen als Weiterbildungsbedarf genannt: Filetieren, veganes Kochen, Brandschutz oder Barista-Schulungen. Jedoch gibt ein Drittel der Befragten an, kein passendes Angebot für den Weiterbildungsbedarf gefunden zu haben. Das ist das Ergebnis einer Personalumfrage unter 100 Mitarbeiter*innen im Berliner Gastgewerbe*.

Die Befragung wurde mit dem Ziel durchgeführt, die Ergebnisse der Branche zur Verfügung zu stellen, um so das Weiterbildungsangebot für Mitarbeiter*innen im Berliner Gastgewerbe verbessern zu können. Aus den Rückmeldungen lassen sich Tendenzen ableiten, die sich auch mit den Erkenntnissen aus einzelnen Gesprächen von HOGA:Co mit Personal in den Unternehmen decken: Knapp die Hälfte der Befragten gibt an, in den letzten zwei Jahren an keiner Weiterbildung teilgenommen zu haben. Auf die Frage, weshalb keine Weiterbildung stattfand, gab rund ein Viertel Corona als Ursache an. Für 13% ist die fehlende Vertretung der Grund, nicht an Weiterbildung teilnehmen zu können.


**Boris, Abteilung Sicherheit und IT im Hotel seit mehr als 5 Jahren: Wünscht sich generell mehr Weiterbildung, besonders erwünscht im Bereich Gebäudeautomation, Energiemanagement, Bau- und Brandschutzvorschriften. Hat in den letzten zwei Jahren in-house Weiterbildungen in Anspruch genommen. Fühlt sich aber darüber hinaus nicht ausreichend von der Vorgesetzten informiert


Jede*r Vierte der Befragten fühlt sich von Vorgesetzen nicht ausreichend informiert über das Thema Weiterbildung: Die Mehrheit (66%) weiß, dass es Budget für Weiterbildung gibt, aber nicht, wie viele Stunden im Jahr für Weiterbildung zur Verfügung stehen.

Aus den Ergebnissen geht zudem hervor, dass wenn Weiterbildungen stattfanden, diese von Vollzeitkräften in Anspruch genommen wurden und wenig bis gar nicht von Mitarbeiter*innen in Teilzeit oder in Aushilfe.


**Susanne, seit 5 Jahren tätig im Hotel im Bereich Verwaltung und Events: Hat in den letzten zwei Jahren keine Weiterbildung in Anspruch genommen. Grund dafür sei das fehlende Weiterbildungsangebot. Fühlt sich vom Vorgesetzten nicht ausreichend informiert und hat keine Angaben über Zeit und Budget für Weiterbildungen. Angebote kommen, wenn es welche gibt, zu kurzfristig. Wünscht sich Weiterbildung im fachlich-relevanten Bereich für HR. Darüber hinaus ist sie außerdem interessiert an anderen Themen wie „Tranchieren“ und „Filetieren“.


Wie können Unternehmen (re)agieren?

Aus der Erhebung wird klar: Es gibt mehrheitlich sehr konkrete Wünsche von Arbeitnehmer*innen, mit welchen Themen sie sich auseinandersetzen wollen. Diese Bedarfe gibt es nicht nur auf Seiten der Vollzeitkräfte, auch Menschen in Aushilfe oder Teilzeit haben Interesse an Weiterbildung. Es empfiehlt sich daher nachzufragen, wo der genaue Bedarf aktuell im Personal liegt. In Zeiten dünner Personaldecken erscheint es schwierig, Mitarbeiter*innen für Weiterbildung freizustellen. Aus Gesprächen mit Personaler*innen des Gastgewerbes formt sich jedoch auch die Erkenntnis: Im Sinne der Motivation und Mitarbeiterbindung ist kurzsichtiges Handeln riskant, um Fluktuation zu vermeiden, sollte langfristig gedacht werden. Daher müssen organisatorische Hürden überwunden werden. Dies spiegeln auch die Ergebnisse der Umfrage: Zu den Hürden zählen die Vertretungsstruktur, Budgetfreigaben, langfristige Planung der Weiterbildungen sowie passende Angebote zum Bedarf. Nicht zuletzt sollten Personaler*innen, Menschen mit Personalverantwortung und Geschäftsführer*innen auch an sich selbst denken, wenn es um Weiterbildung geht.

Auf Basis der Personalbefragung und der einzelnen Gespräche mit Unternehmen gibt HOGA:Co drei Fragen an die Hand, die Personaler*innen ihren Mitarbeiter*innen stellen können, um Weiterbildung bedarfsgerecht anzugehen:

  1. Welche konkreten Weiterbildungsthemen sind für Sie von Interesse? In welchem Umfang?
  2. Was müssen wir als Arbeitgeber in die Wege leiten, damit Sie an einer Weiterbildung teilnehmen können?
  3. Haben Sie alle Informationen zu den Weiterbildungsmöglichkeiten im Unternehmen? Welche fehlen Ihnen?

Sie sind interessiert am Thema oder an einer Austauschrunde innerhalb der Branche? Dann kommen Sie gerne auf uns zu!
*Befragt wurden 100 Teilnehmer*innen aus dem HOGA:Co Netzwerk und von zufällig ausgewählten Unternehmen im Berliner Gastgewerbe. **Auf Basis der Daten aus der Umfrage haben wir fiktive Personas erstellt, welche die Vielfalt der Situation im Gastgewerbe veranschaulichen sollen.

Über HOGA:Co

HOGA:Co wird im Rahmen des Bundesprogramms „Aufbau von Weiterbildungsverbünden“ durch das BMAS gefördert. Als Koordinierungsstelle Weiterbildung für das Berliner Gastgewerbe haben wir die zentrale Aufgabe, Unternehmen im Berliner Gastgewerbe bei der Planung und Realisierung von Weiterbildung zu unterstützen.

In Kooperation mit / gefördert durch

Initiator des Projekts HOGA:Co ist der bildungsmarkt e.v., durchgeführt wird es mit Unterstützung durch DEHOGA Berlin im Rahmen der Sozialpartnervereinbarung zur Weiterbildung mit der NGG Lb. Ost sowie der IHK Berlin. Es wird im Rahmen des Bundesprogramms „Aufbau von Weiterbildungsverbünden“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert.

IHR*E ZUSTÄNDIGE*R ANSPRECHPARTNER*IN

bildungsmarkt e.v. / HOGA:Co
Julia Beißwenger
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Pressemitteilung von: bildungsmarkt e.v. / HOGA:Co Julia Beißwenger
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