Das Lotsenprojekt „die brücke“ hat im September, im Rathaus Schöneberg an der Fachtagung „Gemeinsam für EU-Bürger*innen – Wege ebnen, Zugänge erleichtern“ der Landesarmutskonferenz Berlin teilgenommen. Die vielen Herausforderungen in Punkto Sprache und Verständigung, akute soziale Missstände und die komplexe Problematik der Wohnungslosigkeit unter EU-Bürgern, haben es notwendig gemacht, mit Expert*innen und Mitarbeiter*innen aus Behörden und Senatsverwaltung sowie freien Trägern, Erfahrungsexpert*innen und Selbstorganisationen praxisnahe Lösungen zu erarbeiten, um die Lebensbedingungen von EU-Bürger*innen in Berlin zu verbessern und den Zugang zu wichtigen Leistungen zu erleichtern.
Soziale Probleme verlangen schnelle Lösungsansätze
Laut dem Freizügkeitsgesetz haben Unionsbürger*innen in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union ein Recht auf Einreise und Aufenthalt im Aufnahmemitgliedstaat, wenn sie „im Aufnahmemitgliedstaat als Arbeitnehmer oder Selbstständige im Wirtschaftsleben erwerbstätig oder auf Arbeitssuche sind.“. Trotz Arbeit und Qualifikation leben aber viele Unionsbürger unter dem sozialen Existenzminimum und sind nicht selten noch wohnungslos, bzw. sind oft gezwungen, pro Bett im Monat 500 bis 700 Euro zu bezahlen und das ohne Anmeldung. Diese prekäre Lage bringt etliche soziale Probleme mit sich, die nicht lösbar sind, solange die Politik die gesetzlichen Rahmenbedingungen nicht verbessert, meinten Experten, Redner und Gäste der Fachtagung.
Katarina Niewiedzial (Beauftragte des Berliner Senats für Partizipation, Integration und Migration), Georgi Ivanov (Amaro Foro e.V.), Bana Woolery (Bezirksamt Mitte), Monika Slobodzian (Gebewo Pro gGmbH) sowie Koray (Erfahrungsexperte der Union für Obdachlosenrechte Berlin) diskutierten über zentrale Maßnahmen, um die sozialen Herausforderungen von EU-Bürger*innen in der Hauptstadt anzugehen und zu erleichtern. Darüber hinaus wurden unter den geladenen Gästen Gruppen formiert, die Lösungswege gegen die prekären Lebensbedingungen zugewanderter Unionsbürger in der Stadt anstoßen
|